Die Herstellung

Die Justierung eines Kompasses

Warum zeigt eine Kompassnadel nach MaN? Zeigt sie auch genau dort hin? Wie justiert man diese Kompasse?
K&R handelt nicht nur mit hochwertigen Kompassen, sondern man produziert sie am Standort Uttenreuth. Einer Kleinstadt in der Metropolregion Nürnberg, am Rande der Fränkischen Schweiz. Daher können wir auch zeigen, wie so eine Justierung am Beispiel eines Peilkompasses Meridian gemacht wird.




Hier wird mittels eines starken Elektromagneten der Magnetrohling (dies ist ein speziell legierter Stahl, welcher nach dem Fertigungsprozess gehärtet wurde) über seine Achse hinweg magnetisiert.
Dieser Magnet wird mittels einer Lagerbuchse auf die Unterseite der Skala (Kompassrose) montiert.



Die exakte Ausrichtung des Magneten mit der Skala erfolgt in Handarbeit an einer Justagestation. Diese Justagestation bildet über den Achsmittelpunkt hinweg ein ausgerichtetes Magnetfeld an dem sich dieser Magnet nun orientiert.
Der Magnet wird nun so lange "verdreht", bis eine Genauigkeit von +/- 0,5° erreicht wird.





Nach erfolgter Erstjustage wird das Magnetfeld um exakt 180° umgepolt und dieser Messgenauigkeit geprüft und ggf. korrigiert.
Neben diesem Verfahren werden bei den "einfachen" Magnetnadeln auch Stabmagnete zur Magnetisierung dieser verwendet.





Hier ist eine Justierung nicht notwendig, da der Magnetfluss durch die Form der Nadel bestimmt wird und somit eine exakte Ausrichtung gegen Nord garantiert ist.


Die Produktion eines Kompasses - Kompassfertigung in einer Manufaktur

Als Hersteller hat man es leicht. Lange Entscheidungswege gibt es nicht. Wenn Kunden bestimmte Produktionswünsche äußern oder die Nachfrage des Marktes erkennbar in eine bestimmte Richtung tendiert, werden strategische Entscheidungen schnell getroffen.
Schnell bedeutet bei K&R man setzt sich zu Viert an einen Tisch, wägt das Für und Wider der Entscheidung ab und führt diese dann zügig aus.

Im Falle der Niederländischen oder auch der Indischen Armee mussten bestimmte Elemente der Kompasse Meridian oder Alpin Pro abgeändert werden. Die Machbarkeit wurde überprüft und schließlich umgesetzt. Kein Einzelfall.

Am Beispiel unseres Peilkompasses Meridian möchte ich die Produktion eines Metallkompasses erläutern.





Da unsere Kunden von diesen Kompassen viel abverlangen, müssen Sie robust und funktionell sein. Für die leichten Sportkompasse können wir diverse Spezialkunststoffe verwenden, bei anderen bleibt nur die Anfertigung aus Metall.
Hier abgebildet sind Rohteile der Gehäusehälften, welche noch viele Arbeitsschritte vor sich haben.
Gießen - Entgraten - Gewinden - Bürsten - Reinigen - Lackieren - stehen an, bevor wir mit der Montage beginnen können.




Die Montage ist sehr vielseitig. Es beginnt mit dem einfachen Zusammenfügen von Einzelteilen, bis hin zur aufwendigen Endmontage. Und das alles per Hand.
Hier werden die nun lackierten Einzelteile geprüft und mit einer Wasserwaage, den Linealen und anderen Teilen vormontiert.







Die Gehäusedeckel werden hier mit einem aus PMMP gespritzten und mit einer dünnen Haarlinie geprägten Peilstrich versehen.
Bei der Ausrichtung dieses Peilstriches ist wie so oft Präzision gefragt.






Bei unseren Sportkompassen wird zum Teil die Skalierung aufgedruckt, dies erfolgt im Tampondruckverfahren. Eine Abnutzung der Skala kann nicht erfolgen, da ein direkter Kontakt mit der Aussenwelt nicht stattfindet. Die Skala ist in der Kapsel.
Hier abgebildet ist ein Klischee.





An vielen Stellen werden die Kompass-Skalen geprägt, so ist sichergestellt, dass auch nach langer Benutzung die geprägten Ziffern und Markierungen erhalten bleiben. Auch hier unterscheiden wir uns vom Wettbewerb. Andere Hersteller und insbesondere chinesische Plagiate drucken Markierungen nur auf die Platten auf - die Markierungen werden im Laufe der Zeit abgewetzt.
Auch wenn die geprägte Stelle mechanisch beansprucht wird. Die Markierungen werden mit Temperatur in das Einzelteil eingebracht und mit Farbe versehen.

Bei K&R werden die Skalen geprägt - so bleiben die Skalen jahrelang erhalten






Das hier ist die Prägefolie, nachdem wir ein Deckelglas geprägt haben.
Die fehlende Farbe ist dauerhaft auf das Drehringglas übertragen.






Die nun angefertigten Drehringgläser werden in einen aus Messing gedreht und gerändelten Ring eingepresst. Dieser ist natürlich nicht magnetisch und bei K&R, wie alle die anderen Bestandteile, auch antistatisch.







Hier ein fertiges Drehringglas








Um die Nachleuchtkraft (Fluoreszierender Effekt) an den wichtigen Stellen sicherzustellen, verwenden wir hier Kunststoffe, beigemischt mit einem speziellen Granulat, welches im Dunklen nachleuchtet.





Und so schaut das dann im Dunkeln aus. Es macht richtig Spaß sich in der Nacht damit zu orientieren.
Man erkennt die beiden Dreiecke. Liegen Sie in einer Linie hintereinander, haben wir die Nordrichtung (hier 6400 Strich) mit Skala und Drehring ermittelt. Die Marschrichtung wird wie beim ALPIN durch die Ablesemarke festgelegt.




Doch was hilft uns das Gehäuse, wenn wir keinen Magneten haben? Alles beginnt nun mal mit dem Magneten.
Dieser Magnet ist aus einem Stahl, welcher eine ideale Legierung für die dauerhafte Erhaltung der besitzt. Die Arbeitsprozesse sind hier sehr zeitaufwendig.
Unsere Facharbeiter, alle bei K&R ausgebildet und seit nahezu 30 bis 40 Jahren beschäftigt, führen die jeweiligen Arbeitsschritte aus:
Stanzen - Entgraten - Härten - Reinigen - Magnetisieren
Hier ist der Magnetisierungsprozess für unsere Peilkompass-Skala dargestellt.








Dieser Magnet wird nun mit einer Skalenscheibe (Kompassrose) zusammengefügt. Die verwendete Lagerbuchse ist, um die Reibung möglichst gering zu halten, mit einem Edlestein versehen. Je besser die Lagerbuchse, desto besser auch der Kompass. Hier zu sparen ist grundsätzlich falsch. Gute Kompasse nutzen immer gute Materialien.


Andere Kompassarten nutzen auch andere Kompassnadeln. Diese Nadeln sind ist aus einem Stahl, welcher eine ideale Legierung für ein langes Leben besitzen. Auch hier sind die Arbeitsprozesse sind sehr aufwendig.
Stanzen - Entgraten - Härten - Reinigen - Lackieren - Magnetisieren



Die Thermoelastische Fluidkapsel

Wodurch unterscheiden sich die K&R Kompasse von anderen? Die Kompasskapseln von K&R haben bei regelgerechten Gebrauch eine sehr lange Lebenszeit und bekommen keine Luftblasen. Am Beispiel meiner eigenen Kapsel meines Kompasses ALPIN, den ich schon in den 90er Jahren in Wilhelmshafen bei einem Optiker kaufte, kann man sehen, wie die Nadel und die Kapsel nach ständigem Gebrauch, nach Aufenthalten im Handschuhfach, im Rucksack und nach Stürzen aussieht.
K&R benutzt eine elastische Kaspsel, welche bei einem Druck auf die Kapsel leicht nachgibt. Die Flüssigkeit, welche in die Kapsel eingefüllt wird, kann sich den äußeren Witterungsbedingungen optimal anpassen.
Bei - 30 bis + 70 Grad Celsius gibt es keine Luftblasen. Auch nicht nach Aufenthalten im "Handschuhfach". Da sollte sie eigentlich nicht hin, denn sie gehört ins Gelände.
Leider haben manche Markenkompasse von anderen Herstellern schon im Fachgeschäft die erste Luftblase.

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